- leonschenke
Rücktrittserklärung von Paul Harder
Sehr geehrte Damen und Herren,
hiermit erkläre ich, Paul Harder, geboren am 27.06.2003, meinen Rücktritt als Stadtschulsprecher und Vorsitzender des StadtschülerInnenrates Frankfurt am Main. Auch wenn ich in dieser Funktion in den letzten 2 Jahren viel gelernt habe, viele tolle Personen kennenlerne durfte und generell Freude daran hatte, das Ehrenamt in dieser Art und Weise zu begleiten, habe ich aktuell nicht mehr die Zeit und Ausdauer, das in dieser Form, mit gewissen „Kooperation-“partnerInnen zu machen.
Man muss bei diesem Engagement immer bedenken, dass dieses ehrenamtlich ist, man also nicht dafür bezahlt wird und in diesem konkreten Fall parallel Schule leisten muss. Ein großes Anliegen des StadtschülerInnenrates ist deswegen schon seit langer Zeit eine personelle Unterstützung, mindestens in Form einer Halbtagsstelle, damit bürokratische Arbeit vom Vorstand weggenommen werden kann und dieser sich stärker auf inhaltliche Arbeit fokussieren kann. Das Probleme wurde in letzter Zeit durch nicht wirklich legale Wege damit überbrückt, auf Honorar-Basis gewisse Arbeit umzuverteilen, was mit einem monatlichen Wert von meistens 450 Euro definitiv nicht ausreichend war. Nicht unbegründet kam es deswegen schon dazu, dass vergangene Stadtschulsprecher beziehungsweise Vorsitzende des SSR wegen Überarbeitung Teile ihres Privatlebens zerstört haben und längerfristige Schäden davongetragen haben, nur weil sie ehrenamtlich etwas an der aktuellen Schulsituation ändern wollten...
Durch die zusätzliche Belastung der Coronakrise kam es in dieser Legislaturperiode noch nicht zu Neuwahlen, welche mit meinem Rücktritt aber auch nicht mehr in Hand des StadtschülerInnenrates sind, sondern laut §1 Absatz 4 der Verordnung über die Schülervertretungen und die Studierendenvertretungen in Hand der Schulaufsichtsbehörde, da ich durch meinen Rücktritt und meine StellverterInnen durch das Verlassen einer Schule in Hessen nicht mehr das jeweilige Amt begleiten. Ein großes Anliegen des SSR neben inhaltlicher Arbeit war auch immer die Stärkung der einzelnen SchülerInnenvertretungen in den jeweiligen Schulen. Mit einem 8-köpfigen, ehrenamtlichen, aus SchülerInnen bestehenden Vorstand und einer angestellten Person auf meistens 450 Euro Basis, in einer Stadt mit über 100 weiterführenden Schulen war das aber nie in erwünschter Form möglich. Das und andere Faktoren führten dazu, dass nicht jede Schule nach unseren Erkenntnissen eine gesetzlich einwandfreie SchülerInnenvertretung besitzt, obwohl das eigentlich laut hessischem Schulgesetz und bereits erwähnter Verordnung selbsterklärend notwendig sein müsste.
Dementsprechend werden wir beobachten, wie die Schulaufsichtsbehörde unter diesen Bedingungen eine Neuwahl organisieren möchte, so, dass diese auch nicht gesetzlich anfechtbar wäre, wie viel personelle Kosten das mit sich tragen würde und wie das ein ehrenamtliches Team aus SchülerInnen in Theorie stemmen sollte. Ein großer Konflikt, der bei unserer finanziell/personellen Situation auch auftritt, ist der, zwischen dem staatlichen und städtischem Schulamt, da das Staatliche als Schulaufsichtsbehörde für die Einhaltung der Gesetze zuständig ist, dieses aber immer das Stadtschulamt in Verantwortung zieht, da es uns finanziert. Ich, Teile des aktuell noch bestehende Vorstandes und viele Mitglieder aus vorherigen Vorständen wünschen sich seit langem eine Verbesserung der Situation, dass der StadtschülerInnenrat in seiner Funktion besser unterstützt wird, dass er und alle SchülerInnenvertretungen der verschieden Schulen in guter Qualität ihren gesetzlichen Pflichten nachkommen können und Beteiligung von jungen Menschen sicher gestellt wird, ohne jegliche negativen Konsequenzen für die engagierten Schülerinnen und Schüler. Abschließend möchte ich mich bei allen Personen bedanken, die ich kennenlernen durfte, die mir die unterschiedlichsten Sachen beigebracht haben, denen ich vielleicht in irgendeiner Art und Weise helfen konnte und die mir dabei geholfen haben, zu der Person zu werden, die ich heute bin. Zeitgleich bitte ich bei allen Personen um Entschuldigung, denen ich nicht helfen konnte, auf deren Mails ich aufgrund von Überarbeitung nicht mehr geantwortet habe, bei denen ich deswegen keine Versprechen einlösen konnte und denen ich dementsprechend wahrscheinlich zu viel Zeit und Nerven gekostet habe. In meinem Amt als Landesschulsprecher bleibe ich fürs Erste erhalten und bin bei sämtlichen Anliegen unter paul.harder2706@icloud.com oder mobil unter 0176 21756548 oder der 0152 08750649 erreichbar.
Mit freundlichen Grüßen, Paul Harder