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„Mental Health“ von Schüler*innen in der Corona-Pandemie
Der Frankfurter StadtschülerInnenrat kritisiert, dass die psychischen Probleme von
Schüler*innen, die im Zuge der Corona Pandemie aufgetreten sind, zu wenig
Aufmerksamkeit erhalten.
Dass der Lockdown und der Onlineunterricht viele Schüler*innen an ihre
psychischen Grenzen stoßen lässt, ist nicht zu leugnen. „Das digitale Lernen fordert
den Schüler*innen viel Disziplin, Konzentration und Selbstständigkeit ab. Dabei
stehen den Schüler*innen mehrere Hürden im Weg. Von mangelnder digitaler
Ausstattung, bis hin zu einem erhöhten Leistungsdruck und einem ungeeigneten
Lernumfeld wird Schüler*innen ein „normaler“ Schultag erschwert,“ sagt Harrison
Krampe vom StadtschülerInnenrat. Auch die fehlende Trennung von Schule und
Privatleben macht vielen Schüler*innen zu schaffen. „Schüler*innen verbringen den
größten Teil des Tages zu Hause, können ihre Freunde nicht treffen und leiden unter
dem monotonen Alltag. Dieses „Eingesperrt sein“ ertragen viele nicht,“ stellt er fest.
„Hinzu kommen häufig noch Stresssituationen, weil mit der Familie auf engen Raum
zusammengelebt werden muss,“ so Harrison Krampe.
Die ersten Öffnungen der Sportvereine für jüngere Kinder ist ein guter Schritt, aber
die bestehende Schließung für ältere Schüler*innen, trifft diese weiterhin hart. „Die
sportlichen Aktivitäten dienen dem Stressabbau, sie bieten eine Abwechslung zum
Alltag vor dem Bildschirm und dem häuslichen Umfeld,“ führt er weiter aus.
„Das Thema „Mental health“ darf nicht tabuisiert werden. Den Schüler*innen müssen
die zahlreichen Hilfs- und Beratungsmöglichkeiten bis hin zur Therapie offen und
niedrigschwellig kommuniziert werden. Depressionen, Essstörungen und
Aufmerksamkeitsdefizite müssen behandelt werden! Betroffene sollten nicht das
Gefühl bekommen, „unnormal“ zu sein. Diejenigen, die durch die Corona-Pandemie
psychische Erkrankungen entwickelt haben, dürfen nicht alleine gelassen werden,“
fordert Harrison Krampe.