- Hannes Kaulfersch
Frankfurter Kolonialismusdebatte – StadtschülerInnenrat mischt sich ein
Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen im Römer Emre Telyakar brachte vor kurzem eine Umbenennung der Miquelallee ins Spiel. Daran hat sich eine heiß geführte Debatte über den Umgang mit dem kolonialen Erbe Frankfurts entbrannt. Der Umgang mit der deutschen Kolonialgeschichte müsse sich aber vor allem im Schulunterricht ändern. Das fordert der StadtschülerInnenrat Frankfurt.
Immer wieder kommen Debatten über den Umgang mit dem kolonialen Erbe Deutschlands auf. Der Streit um eine Umbenennung der Miquelallee ist dafür nur ein Beispiel. „Die Frage, auf welche Weise wir historischen Persönlichkeiten mit Kolonialverstrickungen öffentliche Sichtbarkeit geben wollen, ist berechtigt. Wir müssen aber vor allem auch darüber sprechen, dass der Kolonialismus und dessen Nachwirkungen in den Schulen leider nur unzureichend behandelt werden.“, erklärt Kalani Karakaya aus dem Vorstand des StadtschülerInnenrats Frankfurt. Das Thema werde in der Regel nur oberflächlich gestreift. Mehr würden die Lehrpläne auch nicht vorsehen. „Die grausamen Dimensionen gerade des deutschen Kolonialismus, wie beispielsweise der Genozid an den Herero und Nama, werden so nicht richtig vermittelt.“, meint Karakaya.
Das Thema Kolonialismus sollte nach Meinung der Schülervertreter stärker in den Lehrplänen verankert werden. Darüber hinaus könne aber auch die Kooperation der weiterführenden Schulen mit außerschulischen Bildungsangeboten intensiviert werden: „Es gibt Vereine, Museen und andere Bildungsakteure, die spannende Formate für Jugendliche zur Kolonialgeschichte anbieten. Das sollten wir stärker nutzen.“, schlägt Kalani Karakaya vor.